Einführung in Sciebo

Einführung in sciebo

sciebo (https://www.sciebo.de/) ist ein hochschul- und forschungsspezifischer Cloud-Speicher-Dienst, der auf der Open-Source-Plattform Nextcloud (https://nextcloud.com) basiert. In der akademischen Landschaft Deutschlands, insbesondere für Musikpädagog:innen und Musikwissenschaftler:innen, bietet sciebo eine datenschutzkonforme Alternative zu kommerziellen Cloud-Diensten. Neben einer zentralen Dateiverwaltung bietet sciebo eine Reihe integrierter Werkzeuge an, die vielfältig in Lehre und Forschung eingesetzt werden können. Diese Anleitung soll Ihnen einen umfassenden Überblick über die Grundfunktionen und fortgeschrittenen Möglichkeiten geben, damit Sie sciebo optimal in Ihrem musikpädagogischen oder musikwissenschaftlichen Arbeitsalltag nutzen können.


Inhalt

Einführung in sciebo

1. Grundlagen von sciebo

1.1 Kontoerstellung und Login

1.2 Dateiverwaltung

1.3 Datenschutz und Sicherheit

2. Fortgeschrittene Anwendungsszenarien

2.1 Gemeinsame Projektordner

2.2 Desktop- und Mobile-Clients

2.3 Virtuelle Dateien

2.4 Versionsverwaltung

2.5 (Federated) Sharing

3. Wichtige sciebo-Apps und ihre Einsatzbereiche

3.1 Readme.md in Ordnern

3.2 Kontakte

3.3 Kalender

3.4 Deck (Kanban-Board)

3.5 Umfragen

3.6 Formulare (ähnlich Google/Microsoft Forms)

3.7 Overleaf

3.8 OnlyOffice

4. Projektboxen

5. (Federated) Sharing und andere Freigabemöglichkeiten

5.1 Grundlegende Sharing-Funktionen

5.2 Federated Sharing

6. Beispielanwendungen

7. Schritt-für-Schritt-Einrichtung.

8. Fazit und Ausblick.


1. Grundlagen von sciebo

1.1 Kontoerstellung und Login

  • Zugang und Registrierung: In der Regel nutzen Studierende und Mitarbeiter:innen von teilnehmenden Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen Ihre zentrale Hochschulkennung (z. B. Benutzername und Passwort) für die Registrierung bei zu sciebo:
    https://sns-sp.sciebo.de/secure/de.php
  • Login: Melden Sie sich auf der HfMT Köln spezifischen sciebo-Weboberfläche mit den in der Registrierung festgelegten Zugangsdaten an:
    https://hfmt-koeln.sciebo.de/

1.2 Dateiverwaltung

  • Ordnerstruktur: Genau wie auf Ihrem lokalen Computer können Sie in sciebo beliebig viele Ordner und Unterordner erstellen. Diese Strukturierung hilft besonders bei der Organisation Ihrer Lehrmaterialien (z. B. Partituren, Audiodateien, Präsentationen, Skripte) und Forschungsdaten.
  • Datei-Upload: Dateien können Sie entweder per Drag-and-Drop oder über den Upload-Button in sciebo hochladen. Gerade bei größeren Datenmengen wie Audios (z. B. MP3, WAV) oder Videos (z. B. MP4) empfiehlt sich die Nutzung des Desktop-Clients (siehe Abschnitt 2.2).
  • Synchronisation: Mit dem Nextcloud-Client können Sie Ordner zwischen Ihrem lokalen Rechner und sciebo synchronisieren. Änderungen werden dabei automatisch hoch- und heruntergeladen.

1.3 Datenschutz und Sicherheit

  • Datenschutzkonformität: sciebo wird von Hochschulen betrieben und unterliegt den strengen Vorgaben der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Das bedeutet, dass Ihre Dateien sicher und datenschutzkonform gespeichert werden.
  • Verschlüsselung: Die Übertragung Ihrer Daten erfolgt SSL-/TLS-verschlüsselt, sodass Ihre Dateiinhalte während der Übertragung nicht abgefangen werden können.

2. Fortgeschrittene Anwendungsszenarien

Für Musikpädagog:innen und Musikwissenschaftler:innen ergeben sich besonders spannende Einsatzmöglichkeiten bei der Nutzung von sciebo. Neben der reinen Speicher- und Sharing-Funktion (siehe Abschnitt 3) gibt es eine Reihe an Tools und Tipps, die Sie bei der Arbeit mit audiovisuellen Materialien, Forschungsprojekten oder kollaborativen Lehrformaten unterstützen.

2.1 Gemeinsame Projektordner

Wenn Sie beispielsweise ein Seminar veranstalten, bei dem Studierende Aufnahmen von Übungssessions erstellen, können Sie ihnen Zugriff auf einen gemeinsamen Projektordner geben. Dort lassen sich Audiomitschnitte, Transkriptionen, Forschungsprotokolle oder Notationen organisieren. Durch die Einbindung in sciebo können alle Beteiligten zeit- und ortsunabhängig auf das Material zugreifen und Änderungen direkt synchronisieren.

2.2 Desktop- und Mobile-Clients

  • Desktop-Client: Für Windows, macOS und Linux existieren Desktop-Anwendungen, die es ermöglichen, Ihre sciebo-Ordner auf dem lokalen Dateisystem einzubinden. Hierbei werden Änderungen automatisch synchronisiert. Besonders bei großen Dateien (z. B. Videoanalysen von Unterrichtssituationen oder musikalischen Aufführungen) ist das ein komfortabler Weg, um Daten online und offline verfügbar zu halten.
  • Mobile-Apps: Mit der Nextcloud-App für iOS und Android können Sie auch unterwegs auf Ihre Materialien zugreifen, Dateien hochladen und freigeben. Dies ist vor allem dann hilfreich, wenn Sie spontan auf Probenaufnahmen zugreifen möchten oder direkt im Seminarraum den Studierenden Materialien bereitstellen wollen.

2.3 Virtuelle Dateien

In den neueren Versionen des Nextcloud-Clients (auf dem sciebo basiert) wird verstärkt das Konzept der Virtuellen Dateien (auch „Virtual Drive“ genannt) eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Funktion, die die komplette Dateistruktur Ihrer sciebo-Cloud lokal anzeigt, ohne dass alle Dateien tatsächlich auf Ihrer Festplatte gespeichert sein müssen.

Funktionsweise:

  • Der Desktop-Client blendet alle Ordner und Dateien aus Ihrem sciebo-Konto so ein, als wären sie lokal vorhanden.
  • Erst wenn Sie eine bestimmte Datei öffnen, wird sie tatsächlich heruntergeladen und zwischengespeichert.
  • Sie können gezielt einstellen, ob bestimmte Ordner oder Dateien dauerhaft offline verfügbar sein sollen oder nur bei Bedarf geladen werden.

Vorteile:

  1. Speicherplatz sparen: Insbesondere bei sehr großen Audio- und Videodateien (z. B. Konzertmitschnitte, Unterrichtsaufnahmen) ist es oft nicht sinnvoll, alles lokal zu lagern. Mithilfe des virtuellen Dateisystems entscheiden Sie individuell, was heruntergeladen wird.
  2. Übersichtlichkeit: Trotz beschränkter lokaler Synchronisation sehen Sie weiterhin Ihre gesamte Ordnerstruktur und alle Dateien, so als wären sie physisch vorhanden.
  3. Schnelles Arbeiten: Sobald Sie auf eine Datei klicken, holt der Nextcloud-Client sie aus der Cloud. Bei Beendigung Ihrer Arbeit können Sie die Datei als „Online verfügbar“ markieren, um sie vom lokalen Speicher zu entfernen, oder als „Offline verfügbar“ behalten.

Hinweise zur Nutzung:

  • Achten Sie bei der Aktivierung des virtuellen Dateisystems darauf, den Nextcloud-Client in der neuesten Version zu verwenden. In älteren Versionen ist diese Funktion entweder nicht oder nur eingeschränkt verfügbar.
  • Bei eingeschränkter Internetverbindung empfiehlt es sich, wichtige Dateien vorab als „Offline verfügbar“ zu markieren, damit Sie unabhängig von der Netzwerkverbindung arbeiten können.

2.4 Versionsverwaltung

Die integrierte Versionsverwaltung von sciebo ist besonders praktisch, wenn Sie kollaborativ an Dokumenten, Notationen oder Forschungsberichten arbeiten. Sollten Änderungen fehlerhaft sein oder versehentlich Informationen gelöscht werden, kann jederzeit eine ältere Version des Dokuments wiederhergestellt werden.

2.5 (Federated) Sharing

Ein wesentliches Merkmal von Nextcloud-basierten Diensten wie sciebo ist das federierte Teilen. Damit können Dateien und Ordner auch mit Personen geteilt werden, die ein Konto in einer anderen sciebo-Instanz haben (z. B. an einer anderen Hochschule). Nutzen Sie beispielsweise sciebo in Deutschland und wollen Daten mit Partnern an einer Nextcloud in Österreich oder der Schweiz teilen, können Sie dies über deren Federated Cloud-ID tun. Dies erleichtert länder- oder hochschulübergreifende Kollaborationen, beispielsweise bei Forschungsprojekten zur Musikdidaktik oder internationalen musikwissenschaftlichen Projekten. Siehe ausführlich: Kapitel 5.

3. Wichtige sciebo-Apps und ihre Einsatzbereiche

sciebo bietet als Nextcloud-Instanz zahlreiche Apps, die das reine Speichern von Dateien erheblich erweitern. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten dieser Apps vor und erläutern, wie Sie diese in der Musikpädagogik und Musikwissenschaft nutzen können.

3.1 Readme.md in Ordnern

  • Was ist das?
    In einem Ordner können Sie eine Textdatei namens README.md (Markdown-Format) hinzufügen. Nextcloud zeigt in der Regel den Inhalt dieser Datei direkt am Anfang des Ordners an.
  • Wofür wird es genutzt?
    So können Sie allen Projektbeteiligten Hinweise, Anleitungen oder Kontextinformationen zu den im Ordner abgelegten Dateien geben. Beispielsweise könnten Sie erklären, wie die enthaltenen Audiodateien aufgenommen wurden, was in den Transkriptionen zu beachten ist oder wie die Daten zu zitieren sind.
  • Vorteile für Lehre und Forschung:
    Gerade bei größeren Projekten, bei denen mehrere Personen auf denselben Ordner zugreifen, vereinfacht eine README.md die Orientierung und sorgt für einheitliche Standards bei der Nutzung der Ordnerinhalte.

3.2 Kontakte

  • Was ist das?
    Die Kontaktverwaltung in sciebo erlaubt es Ihnen, Personen, Gruppen und Organisationseinheiten anzulegen.
  • Wofür wird es genutzt?
    Durch das Hinzufügen von Kontakten können Sie leichter Dateien oder Ordner freigeben, ohne jedes Mal E-Mail-Adressen mühsam eintippen zu müssen. Besonders für Musikpädagog:innen, die verschiedene Ensembles, Klassen und Kolleg:innen verwalten, kann diese Funktion den Sharing-Prozess beschleunigen.
  • Vorteile:
    Eine gepflegte Kontaktliste ermöglicht schnellere Teamzusammenstellungen und präziseres Teilen von Ordnern und Dateien, etwa wenn Sie an mehreren Schulen oder in mehreren Projekten tätig sind.

3.3 Kalender

  • Was ist das?
    Der sciebo-Kalender ist eine Alternative oder Ergänzung zu anderen Kalenderlösungen wie Google Calendar oder Outlook.
  • Wofür wird es genutzt?
    Sie können darin öffentliche oder private Kalender erstellen und Termine, Probezeiten, Konzerttermine und Veranstaltungsinformationen anlegen. Der Kalender lässt sich mit vielen gängigen Anwendungen (z. B. Thunderbird Lightning, Apple Calendar, Outlook) per CalDAV synchronisieren.
  • Vorteile:
    • Gemeinsame Terminabsprachen im Lehr- oder Forschungskontext
    • Einbindung externer Beteiligter (z. B. Gastdozenten, Orchestermitglieder)
    • Übersichtliche Terminverwaltung für Seminare, Prüfungen oder Konferenzen

3.4 Deck (Kanban-Board)

  • Was ist das?
    Deck ist eine Kanban-Board-App innerhalb von sciebo, die Aufgaben in Karten und Spalten organisiert.
  • Wofür wird es genutzt?
    • Projektmanagement in Seminaren: Weisen Sie Studierenden Aufgaben zu, behalten Sie Deadlines im Blick und verteilen Sie To-Dos (z. B. Transkription von Hörbeispielen, Erstellung von Unterrichtsplanungen).
    • Forschungsprojekte: Bei komplexen musikwissenschaftlichen Projekten mit mehreren Teilaufgaben (z. B. Literaturrecherche, Datenerhebung, Analyse, Publikation) hilft ein Kanban-Board dabei, den Überblick zu behalten.
  • Vorteile:
    Durch die Visualisierung von Aufgaben, Fortschritt und Zuständigkeiten sind Projektabläufe transparenter. Teams können effizienter kommunizieren und sehen, wer gerade woran arbeitet.

3.5 Umfragen

  • Was ist das?
    Die sciebo-Umfrage-App ermöglicht das Erstellen von einfachen Umfragen, beispielsweise für Terminabsprachen oder Meinungsbilder.
  • Wofür wird es genutzt?
    • Terminfindung für Proben, Konzerte oder Seminare
    • Kurze Feedback-Abfragen an Studierende (z. B. zu Unterrichtssequenzen, Seminarinhalten)
  • Vorteile:
    Die Umfragen-App ist in der gleichen Umgebung wie Ihre Daten, was zusätzliche Tools (z. B. Doodle) überflüssig machen kann. Alle Teilnehmenden können auf sciebo zugreifen, was den Datenschutz einheitlich regelt und keine personenbezogenen Daten an Drittanbieter gibt.

3.6 Formulare (ähnlich Google/Microsoft Forms)

  • Was ist das?
    Diese App bietet die Möglichkeit, komplexere Formulare zu erstellen, ähnlich wie Google Forms.
  • Wofür wird es genutzt?
    • Online-Fragebögen für Evaluationen (z. B. Musikunterricht, Vorlesungen)
    • Anmeldeformulare für Workshops, Konferenzen oder Konzerte
    • Datenerfassung in Forschungsprojekten, wenn z. B. Teilnehmer*innen in einer Studie Angaben zum Musikhörverhalten machen sollen
  • Vorteile:
    Da das Ganze in Ihrem sciebo-Konto stattfindet, behalten Sie die vollständige Kontrolle über die erhobenen Daten. Die Ergebnisse können zudem direkt in sciebo gespeichert und ausgewertet werden.

3.7 Overleaf

  • Was ist das?
    Overleaf ist eine cloudbasierte LaTeX-Umgebung, die sich für wissenschaftliches Schreiben eignet. In sciebo kann sie entweder per Integration oder als externe Dienstanbindung verfügbar sein.
  • Wofür wird es genutzt?
    • Gemeinsames Schreiben von wissenschaftlichen Artikeln, Hausarbeiten oder Thesen in LaTeX-Formaten
    • Erstellen formell korrekter Publikationen im musikwissenschaftlichen Kontext
  • Vorteile:
    Eine integrierte Overleaf-Lösung in sciebo beseitigt den Bruch zwischen LaTeX-Editor und Cloudspeicher. Änderungen lassen sich in Echtzeit synchronisieren, und alle Beteiligten können direkt auf die aktuellste Version zugreifen.

3.8 OnlyOffice

  • Was ist das?
    OnlyOffice ist eine Office-Suite (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation), die direkt im Browser läuft und sich in sciebo integrieren lässt.
  • Wofür wird es genutzt?
    • Gemeinsames Bearbeiten von Textdokumenten (z. B. Seminararbeiten, Projektdokumentationen)
    • Zusammenarbeit bei Tabellenkalkulationen (z. B. Mitgliederlisten für Chöre, Ensembles, Noten- oder CD-Verzeichnisse)
    • Teilen und Erstellen von Präsentationen (z. B. Referate, Konferenzbeiträge)
  • Vorteile:
    • Echtzeitkollaboration (mehrere Personen arbeiten gleichzeitig in einem Dokument)
    • Automatische Versionskontrolle
    • Keine Software-Installation nötig, nur ein aktueller Browser

4. Projektboxen

Projektboxen sind vordefinierte Strukturen innerhalb von sciebo oder Nextcloud, die sich für kollaboratives Arbeiten in Projekten besonders gut eignen. Eine Projektbox kann beispielsweise ein Ordner inklusive bestimmter Unterordner, Dokumentvorlagen und Berechtigungen sein, die speziell auf ein gemeinsames Forschungsvorhaben, ein Seminar oder eine Lehrerfortbildung zugeschnitten sind. Projektboxen haben stets eine:n Besitzer:in und können auch an neue Besitzer:innen übergeben werden.

Einsatzszenarien:

  1. Teamarbeit im Musikunterricht: Sie können eine Projektbox einrichten, um beispielsweise eine Unterrichtseinheit zu planen. Dabei richten Sie Unterordner für Arbeitsblätter, Partituren und Audiomaterialien ein. Die Studierenden oder Kolleg*innen erhalten gezielt angepasste Rechte, sodass sie Dokumente hochladen und bearbeiten können.
  2. Forschungsprojekte: Bei großen musikwissenschaftlichen Untersuchungen (etwa zur Musikrezeption oder -analyse) erleichtert eine Projektbox das gemeinsame Organisieren von Daten, Literaturexzerpten und Zwischenergebnissen.
  3. Gemeinsame Konzertplanung: Legen Sie eine Projektbox für ein Konzert oder eine Veranstaltung an. Dort verwalten Sie Programme, Probenpläne und Werbematerial. Über das integrierte Kanban-Board (Deck) verteilen Sie Aufgaben an Teammitglieder und behalten Deadlines im Blick.

Vorteile der Projektboxen:

  • Standardisierte Struktur: Wiederkehrende Ordnervorlagen ersparen langwieriges Anlegen und Berechtigen von Unterordnern.
  • Transparenz: Alle Beteiligten wissen sofort, wo welche Dateien liegen und wer wofür verantwortlich ist.
  • Zeitersparnis: Einmal eingerichtete Projektboxen lassen sich schnell klonen oder als Vorlage für ähnliche Projekte verwenden.

Tipps zur Einrichtung:

  • Legen Sie zuerst fest, welche Unterordner Sie typischerweise in einem Projekt benötigen (z. B. „Dokumente“, „Materialien“, „Recherche“, „Ergebnisse“).
  • Verwenden Sie einen Projektboxspezifische Präfix, um die Übersicht über ähnliche Ordner zu behalten
  • Nutzen Sie README.md-Dateien in den Hauptordnern, um den Zweck und die Struktur der Projektbox zu beschreiben.
  • Geben Sie die Projektbox an einzelne Personen oder an ganze Gruppen (z. B. via Kontakte-App oder Gruppenfunktion in sciebo) frei, damit Zugriffsrechte einfach verwaltet werden können.

Mit Projektboxen schaffen Sie ein wiederverwendbares Konzept für die Zusammenarbeit in Lehre, Forschung und Verwaltung. Kombiniert mit den Funktionen zu virtuellen Dateien, Kalendereinträgen und kollaborativer Dokumentbearbeitung wird Ihr sciebo-Workspace zum zentralen Dreh- und Angelpunkt für Ihre Projekte.

5. (Federated) Sharing und andere Freigabemöglichkeiten

5.1 Grundlegende Sharing-Funktionen

  • Öffentliche Links: Erstellen Sie einen öffentlichen Link für eine Datei oder einen Ordner. Dieser Link lässt sich passwortschützen oder mit einem Ablaufdatum versehen. Das ist praktisch, wenn Sie z. B. einem Chor temporär Aufnahmen zur Verfügung stellen möchten.
  • Freigabe an bestimmte Personen: Wählen Sie gezielt E-Mail-Adressen oder Kontakte aus Ihrem Nextcloud-Adressbuch aus, um Zugriffsrechte festzulegen (Nur Lesen, Bearbeiten, Hochladen usw.).

5.2 Federated Sharing

  • Funktionsweise: Sie können mit Personen, die auf einer anderen sciebo-Instanz (z. B. einer anderen Hochschule) arbeiten, Ordner teilen, indem Sie deren „Cloud-ID“ nutzen, z. B. nutzer@cloud.institution.tld.
  • Vorteile: Keine Notwendigkeit, große Dateien doppelt hochzuladen; alle arbeiten in derselben, synchronisierten Umgebung, obwohl Sie an unterschiedlichen Hochschulen oder in unterschiedlichen Ländern tätig sind.

6. Beispielanwendungen

  1. Kollaborative Partituranalyse
    Laden Sie PDF-Partituren in sciebo hoch und teilen Sie sie mit Studierenden oder Kolleg:innen. Nutzen Sie OnlyOffice-Anmerkungen, um gemeinsam Notizen an die PDF zu heften (falls aktiviert) oder speichern Sie Ihre Kommentare in einer separaten Datei.
  2. Audiorezensionen und Peer-Feedback
    Lehrkräfte und Studierende können mit Hilfe von sciebo Hörbeispiele sammeln und diese per Link für Feedbackrunden freigeben. Studierende laden ihre eigenen Aufnahmen hoch und erhalten in Kommentaren Rückmeldungen von Dozent:innen oder anderen Seminarteilnehmenden.
  3. Forschungsdatenmanagement
    Bei musikwissenschaftlichen Untersuchungen (z. B. Feldforschung) fallen oft große Audios, Transkriptionen und Fragebögen an. sciebo bietet eine DSGVO-konforme Plattform, um all diese Daten an einem Ort zu sichern. Über das Deck-Kanban-Board können Sie den Fortschritt der Datenerhebung und Auswertung im Team koordinieren.
  4. Musikveranstaltungen planen
    Nutzen Sie den sciebo-Kalender zur Planung von Konzerten, Workshops oder Exkursionen. Erstellen Sie dort Termine für Proben, legen Sie eine Umfrage zur Terminfindung an oder verwenden Sie das sciebo-Formular, um Anmeldungen zu verwalten.
  5. Lehrmaterialien strukturiert bereitstellen
    Mit einer sinnvollen Ordnerstruktur und sorgfältig gepflegten README.md-Dateien können Sie Studierenden für jedes Modul oder jedes Seminar einen sciebo-Ordner zur Verfügung stellen, der alle relevanten Materialien enthält. Stellen Sie sicher, dass Zugriffsrechte so eingestellt sind, dass Studierende die Unterlagen lesen, jedoch nicht versehentlich löschen können.

7. Schritt-für-Schritt-Einrichtung

  1. Account anlegen / Aktivieren
    a. Überprüfen Sie, ob Ihre Hochschule am sciebo-Verbund teilnimmt.
    b. Rufen Sie die Registrierungsseite auf oder nutzen Sie Ihren Hochschul-Account.
    c. Melden Sie sich an und richten Sie Ihr Profil ein (z. B. Sprache, Profilbild).
  2. Ordnerstruktur planen
    a. Legen Sie Hauptordner an (z. B. „Lehre“, „Forschung“, „Projekte“).
    b. Erstellen Sie innerhalb dieser Ordner eine klare Substruktur (z. B. „Lehre“ → „SoSe2025“ → „Musikdidaktik I“).
    c. Fügen Sie README.md-Dateien hinzu, um wichtigen Kontext zu liefern.
  3. Freigaben einrichten
    a. Klicken Sie in sciebo auf das Freigabesymbol (meistens ein Icon mit drei verbundenen Punkten) neben dem Ordner.
    b. Geben Sie den Ordner für Personen, Gruppen oder per Link frei.
    c. Legen Sie fest, ob die Personen nur lesen, bearbeiten oder hochladen dürfen, und ob ein Ablaufdatum oder Passwort erforderlich ist.
  4. Apps aktivieren
    a. Gehen Sie im sciebo / Nextcloud-Menü auf die Einstellungen und wählen Sie „Apps“.
    b. Aktivieren Sie je nach Bedarf Kalender, Kontakte, Deck, Umfragen, Formular, OnlyOffice, Overleaf usw. (i.d.R. vorausgewählt).
    c. Passen Sie die Einstellungen für die einzelnen Apps an (z. B. Standardberechtigungen für geteilte Umfragen).
  5. Team organisieren
    a. Legen Sie in der Kontakte-App Gruppen an (z. B. „Musikpädagogik-Kollegium“, „Seminar: Musiktheorie“).
    b. Nutzen Sie diese Gruppen für einfache Freigaben (statt einzeln Adressen einzugeben).
  6. Datensicherung und Versionierung
    a. Prüfen Sie regelmäßig die Versionierung Ihrer wichtigen Dokumente.
    b. Nutzen Sie den Desktop-Client, um offline auf Dateien zuzugreifen und automatische Backups zu erstellen.

8. Fazit und Ausblick

Mit sciebo steht Musikpädagog:innen und Musikwissenschaftler:innen eine vielseitige, datenschutzkonforme und leistungsstarke Plattform zur Verfügung. Die enge Verzahnung mit Nextcloud und seinen zahlreichen Apps (Kontakte, Kalender, Deck, Umfragen, Formular, Overleaf, OnlyOffice) ermöglicht es, nicht nur Dateien zu speichern, sondern den gesamten Arbeitsprozess im Lehr- und Forschungsalltag zu digitalisieren und zu vereinfachen.

Dank Funktionen wie (Federated) Sharing und der integrierten Versionsverwaltung lassen sich auch umfangreiche Kollaborationsprojekte über verschiedene Einrichtungen und Länder hinweg mühelos managen. Insbesondere für die Arbeit mit Audio-Videomaterialien, Partituren und großen wissenschaftlichen Dokumentationen bietet sciebo sinnvolle Ergänzungen: Ein zentrales Kanban-Board für die Projektsteuerung, ein Kalender für die Terminorganisation und Formulare für die Datenerhebung sorgen für eine professionelle Infrastruktur. Durch die Möglichkeit, README.md-Dateien zu erstellen, kann eine klare Dokumentation direkt in den Ordnern erfolgen, sodass jedes Projektteammitglied – ob Studierende oder Kolleg:innen – sofort alle relevanten Hinweise findet. Kombiniert man dies mit den integrierten Office-Funktionen (OnlyOffice) und der Möglichkeit zur gemeinsamen LaTeX-Bearbeitung (Overleaf), wird sciebo zu einem digitalen „Schreibtisch“, der das Lehren, Lernen und Forschen im musikwissenschaftlichen und musikpädagogischen Kontext nachhaltig unterstützt.

Nutzen Sie die hier beschriebenen Funktionen und Apps, um Ihre Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Experimentieren Sie mit den Möglichkeiten, Dateien zu kommentieren oder Aufgaben in Deck zu verteilen. Planen Sie Konzerte oder Seminare direkt in Ihrem sciebo-Kalender und werten Sie Feedback mithilfe der Umfragen- oder Formular-App aus. Dadurch sparen Sie Zeit, arbeiten transparent und behalten stets den Überblick über Ihre Projekte – sei es in der Musiklehre, in der Forschung oder in künstlerischen Kooperationsprojekten. Viel Erfolg beim Einsatz von sciebo in Ihrer Forschung und Lehre!


Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne an den:

IT-Support der HfMT Köln
it-support@hfmt-koeln.de
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